IT-Frontal: Worüber bloggen Pro-Blogger?

Nein, worüber Pro-Blogger bloggen ist keine oft gestellte Frage (FAQ) - aber "Und worüber soll ich denn bloggen?" ist eine der Standard-Reaktionen, wenn man jemand ein Weblog als Lösungsansatz für sein Kommunikationsproblem empfiehlt. Es ist keine Lösung für jedes Problem, schon klar. Früher habe ich dann zurückgefragt: "Sind Sie nicht ohnehin jeden Tag im Netz, um beruflich relevante Informationen einzusammeln?"



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Update:
Hab gerade entdeckt dass obiger Artikel nur noch in der 'wayback machine' vorrätig war, deshalb hier im Volltext:



Nein, worüber Pro-Blogger bloggen ist keine oft gestellte Frage (FAQ) - aber "Und worüber soll ich denn bloggen?" ist eine der Standard-Reaktionen, wenn man jemand ein Weblog als Lösungsansatz für sein Kommunikationsproblem empfiehlt. Es ist keine Lösung für jedes Problem, schon klar. Früher habe ich dann zurückgefragt: "Sind Sie nicht ohnehin jeden Tag im Netz, um beruflich relevante Infromationen einzusammeln?"

*Kopfnicken*

"Gut, bloggen Sie darüber. Denn mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit suchen Kunden nach genau den Begriffen, die Sie beim Schreiben einsetzen."

Manche waren dann überzeugt - oder taten so -, manche haben angefangen zu bloggen. Manche haben festgestellt, dass meine Einschätzung richtig war.

Fragt sich nur: Reicht das? Reicht es, Testticker, Golem, Heise und Telepolis abzugrasen - oder das eine oder andere Fachforum - und über die Dinge, die ohnehin bereits in aller Munde sind, zu schreiben?

Es ist schon mal nicht schlecht, denn so filtert man das breite Informationsangebot und stellt es für genau die Interessenten zusammen, mit denen man über ein Blog kommunizieren kann. Das eigentlich relevante ist ja nicht der Eintrag, sondern das „digitale Gespräch“, zu dem er Anlass sein kann. Und die Zielgruppe muss nicht nur aus Kunden bestehen, Mitbewerber oder Partner gehören dazu.

Man will aber mehr, als nur jene Gruppen via Keywords einzusammeln. Man braucht den Google-Juice der Blogosphere und eventuell sogar möchte man den Traffic aus den Foren und Mailinglisten. Weil nur viele Links von Außen dafür sorgen, dass einen die echten Interessenten auch auf Seite 1 bei Google finden.

Und wie kommt man an den Saft des digitalen Lebens?


Indem man zuerst (oder früh) bloggt, was wenige bloggen.




Indem man den Mittler spielt zwischen dem, was spät Abends in den
USA 'Buzz' erzeugt und dem, was morgens hier auf den Bildschirmen
leuchtet.


Indem man das 'prodesse' (das Belehren, Informieren) mit dem 'delectare' (dem Gefallen, dem Unterhaltenden) mischt und nicht nur bierernst Business-News bloggt, sondern auch mal eine Runde Entspannung einlegt. (Außer dem Bild-Blog gibt es in D kaum ein größeres Blog, das diesen Mix nicht beherzigt. Und beim Bildbog hat das natürlich Gründe.)


Auftritt Profi-Blogger.


Pro-Blogger definieren wir mal als Leute, die vom Bloggen leben und
die allein deshalb sowohl auf die Links aus der Blogosphere als auch
auf den Traffic angewiesen sind.


Und deswegen heißt von den Pro-Bloggern lernen - siegen lernen. (Pardon.)


Also was tun? Wie komme ich früh an die Inhalte?


Erstens:
Alle Kanäle offen halten.
Ich streue in meinem Blog immer wieder meine IM-Adresse, meine Mailadresse (nicht nur im Impressum), meinen Skype-Kontakt.


Ich sage meinen IM-Kontakten, worüber ich gerade schreiben möchte und frage sie, ob ihnen etwas dazu einfällt.


Ich kündige kleine Serien im Blog an und bitte um Hinweise.
Ich etabliere wöchentliche Serien, so dass die Stammleser und Stamminformanten wissen, was mich 'regelmäßig' interessiert.


Und, oh Wunder: Die Links trudeln ein. Und bringen mich auf neue Themen.


Achtung: Nicht vergessen, sich mit einem Link zu bedanken. Was man selbst will, das freut auch die anderen.


Zweitens:
Die Masse nutzen.
Wenn die Masse (noch) nicht auf meinem Blog ist, dann muss ich da hin gehen, wo sie ist. Zu
* del.icio.us
* Technorati
* Newssvine
* Memorandum
* TailRank
* Digg.com
* Yigg.de (das deutsche Digg)
* zu den 'Hitseiten' von Google Video und YouTube (dort gibt es nicht nur "Witzfilmchen" sondern auch Vorträge von Internet- und Marketing-Größen)


All diese Dienste werten aus, was Leute für interessant oder gar amüsant (prodesse et delectare, gell?) halten und schöpfen die Creme der Inhalte ab.


Manche dieser Dienste erlauben es gar RSS-Feeds zu Suchbegriffen anzulegen, so dass Sie Inhalte zu Schlüssenworten, die für Sie relevant sind, ganz einfach in Ihren RSS-Reader anliefern lassen können. (Was jedoch langsamer ist als direkt auf die Seiten zu schauen.)


Der Nebeneffekt dieser Suchmethode ist, dass beruflich relevante Info Sie deutlich früher erreicht, als wenn Sie warten, bis die deutschen Internetjournalisten dieselben Quellen gelesen haben und zwei Tage später ihren Redaktionen die Texte dazu abliefern. Vom Zeitunglesen reden wir gar nicht.


Jetzt kann ich natürlich locker eine große Klappe haben, dass obiges funktioniert. Zuerst hab ich es auch nicht vermutet und einfach testhalber die obigen Dienste abgegrast und an den Themen entlanggebloggt. Seit ein paar Tagen jedoch passiert etwas, was bei anderen Recherchemethoden nicht passierte:


Die Besucherzahlen (Visits!) haben sich verdoppelt bis vervierfacht.


Ausprobieren, Bescheid sagen.


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Wer noch Fragen hat - bitte hier in den Kommentaren oder am Sonntag auf der Cebit:



Sonntag, 12.3. 13:30 Uhr

CeBIT in Halle 6, Stand J12


Oliver Gassner: Pro-Bloggen: wer, wie, was?


>> Nähere Infos hier.



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