Geschichte und Gegenwart: Auswärtiges Amt und NSDAP

Im MEHRZWECKBEUTEL wird gefragt:

Welchen Altersdurchschnitt finden wir heute (2005) beim diplomatischen Chor[sic, recte 4 google: diplomatischen Corps]?

Das "dreckige Wasser" müsste doch längst in die Friedhoferde gesickert sein . Oder fanden neuerliche Verunreinungen statt ?


Das Posting ist eine Reaktion auf Mario Sixtus Aufforderung zur Stellungnahme.



Hier meine (die jedoch nur einen oder zwei Aspekte berührt):



* Natürlich sind die nicht mehr im aktiven Dienst; Nachrufe werden ja nicht bei der Pensionierung geschrieben sondern wenn einer stirbt. Und das ist jetzt halt Thema.



* Offenbar waren auch 'Widerständler' von dem Erlass betroffen, die, nach Aussage eines Diplomaten [Radio, aus Erinnerung: ein Brufder von Otto Graf Lambsdorff], in die NSDAP eingetreten waren, um dort Infos zu sammeln und weiterzuegeben. D.h. WENN, dann sollte so ein 'nicht-ehrendes Angedenken' abhängig von Taten sein und nicht von Formalien.



Auch Nicht-Diplomaten traten in die Partei ein: Nicht wegen Überzeugungen, sondern weil es nur so einen Job gab. - So zumindest erklärte meine Großmutter den Eintritt meines Großvaters bei den "SS-Kraftfahrern". Er kriegte als Konsequenz nen Fabrikjob als Automechaniker und wurde zunächst 'unabkömmlich' gestellt, musste dann aber an die Front, als sein Boss Angst vor ihm kriegte.... - Er konnte mir nix mehr erklären, er starb 44 in russischer Gefangenschaft. Damals war meine Mutter 3.



Ich sag immer: Seien wir froh, dass wir vor diesen Entscheidungen nicht standen: "Job + nicht in den Krieg, wenn Du ein Parteibuch hast."

Wir können uns nur heute wünschen, wir hätten damals auch das 'Richtige' getan. Ob wir damals Einsicht genug und Kraft dazu gehabt hätten, wissen wir heute nicht.

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