Digger sind Wähler

Johnny schreib einen sehr schönen Überblicksartikel, wie die Nutzer Diig.comm gezwungen haben, ihre Publikationen Publikationen sein zu lassen.
Und sagt:
"Ich bekomme aber langsam ein ungutes Gefühl dabei, wenn ich aufgebrachte Online-Massen dabei beobachte, wie sie für ihre Sicht der Dinge ohne Rücksicht auf möglicherweise dauerhaft schmerzhafte Verluste kämpfen, und zwar oft dann am heftigsten, wenn es darum geht, etwas umsonst zu bekommen."

Spreeblick. Sicher, Digger.

Paar Thesen:
- Kopierschutz dient nicht der "Diebstahl-Vermeidung" (vulgo: der Vermeidung des "Inhalte umsonst Kriegens"). Denn auf Speichermedien und Kopiergeräte nahezu jeder Art GIBT es bereits Urheberrechtsabgaben, genau WEIL kopiert wird.
- DRM vermeidet, dass man bezahlte Inhalte sinnvoll und 'auch morgen noch' nutzen kann.
- Kopierschutzbeseitigung ist also eher der Beseitigung eines verstopften Rohres zu vergleichen: Der Gegenstand funktioniert wieder.

(Mir ist grad ne Speicherkarte abgekackt, die ein TomTom-Navisystem für 200+ EUR enthielt. Ich hatte keien Kopie. jetzt bin ich der arsch, der da hinterherrennen kann und nochmal soviel Geld in zeit investieren darf weil ich dachte: das ist ja sicher auf der beiliegden DVD noch mal. Isses offenbar nicht. Weil Angst vor Klau oder so. Wieso werd eigentlich ICH als KÄUFER bestraft? - Nur so als Beispiel.)

Zium von Johnny diskutierten Problem bzw von Digg unterschwellig angekündigten Konsequenz, dass Digg, wenn es jetzt die Crack-Codes stehen lässt, 'totgeklagt' wird:

Ach ja. Digg existiert nicht, weil sie coole Software haben. Es hat an sich NULL Alleinstellungsmerkmal - außer der Masse. Digg existiert, weil die User es nutzen. Wenn die User es vernichten wollen, dann tun sie es. Die User haben es gegeben, die User werden es auch wieder nehmen. Ggf. lernen Unternehmen so, wie viel Respekt genau ihre User verdienen - jeder einzelne davon.

Und: Wer sagt, dass sich nicht die User auch hinter *Digg* stellen und die Politik aktivieren und die Industrie im Information 'bedonnern'?

Und, wie schon der Titels sagt: User sind nicht nur ein 'Mob' sie sind auch Wähler. Spätestens bei der nächsten Bundestagswahl, wie wohl noch einen Tick 'zweinulliger' ablaufe wird als die letzte, wird sich diese Erkenntnis ggf. auch in der Politik durchsetzen.

[Gruss ausm IC nach HH, aufm weg zur next07, wo der Fall Digg ggf auch ne Rolle spielen wird.]

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