Kontakt-Management 2.0

"Wie gehen Sie mit Kontaktanfragen auf Xing, Facebook, Twitter, Friendfeed etc. um?"
fragt Klaus Eck. wollte ich eh mal was drüber schreiben, weil es sich auch jemand im Voting in der Sidebar gewünscht hatte.


- Für alle 'Bacon-Mail' d.h. Kontaktbenachrichtigungen etc. wird ein separates Mailverzeichnis angelegt. so dass die Mails nicht die Inbox überfüllen. Deise kann man dann en bloc abarbeiten, wenn man eventuell sonst nichts ehr geistig überragendes zustande bringt. (OK, meistens mach ich es stattdessen vormittags, was nicht gut ist ;) ) Dieses Verzeíchnis hat aktuell übrigens 100 unbearbeitete Mails. Da sind aber auch ein paar Newsletter dabei.

- Verschiedene Netzwerke haben bei mir verschiedenen 'Status'. Bei Xing bin ich (inzwischen) am selektivsten. es gibt noch einige Altlasten dort, aber im Wesentlichen enthält mein Netzwerk dort Leute, mit denen ich zumindest schon ein paar Worte gewechselt habe. Ich frage mich: "Wenn mich jetzt jemand nach dem Menschen fragt, könnte ich ihm etwas sagen?" wenn nein, nehme ich ihn auch nicht ins Netzwerk. wenn ja: schon. Als mich kürzlich jemand kontaktierte, der nur am anderen Ende des Tisches gesessen gatte bei einem Event, zu dem ich noch 2 Stunden später kam als alle andere, habe ich abgelehnt. Und das auch so erklärt. D.h. wenn ich nicht bestätige, schreibe ich in der Regel eine kleine Notiz, in der ich erkläre, dass ich nur leute aufnehme, über die ich bei Nachfrage auch etwas sagen könnte, und dass ich mich auf ein persönliches Kennenlernen natürlich freue ;). Das hat mir niemand bisher explizit krumm genommen.
Generell fragt sich natürlich, was man nach einem kurzen Gespräch nach 2 Jharen noch über jemand weiß. Aber ich sehe mein XING-Netzwerk auch so, dass ich ggf. meine Kontakte in München oder HH einfach nach ein paar Wochen, Monaten oder Jahren noch einmal treffe wenn ich in der betreffenden Stadt bin und sie anschreibe, ob man sich nicht formlos zusammensetzen kann. Ha ich oft gemacht. Ist sehr nett. Und dann lernen sich oft meine Kontakte gegenseitig erstmals kennen ;)

- Bei Facebook und Linkedin, MyBlogLog u.ä. bin ich weniger selektiv, bei Plaxo schon gar nicht. Wobei ich auch da Leute, die ich gar nicht oder kaum kennen auch nicht als 'Freund' markiere bzw. wenn mir jemand zu aufdringlich scheint, denjenigen abkopple oder blocke. So in einem fall bei Facebook, als mich jemand aus Israel als 'best friend' ijn eine spezielle Applikation hinzufügte.

- Bei Twitter bin ich lange jedem gefolgt der mir folgte, habe dann zunächst Spammer ignoriert und dann aktiv geblockt. Ein paar Altlasten sind auch hier noch zu 'jäten'. Andererseits lese ich ALLE @-Messages, auch an Leute und von Leuten, denen ich nicht folge - besser: ich habe sie nicht ausgeblendet, ich lese natürlich nicht die Twits aller 1600 Leuten, denen ich folge. Ich lese ja auch nicht das ganze Usenet oder eine ganze Zeitung. d- und @-messages an mich lese ich alle.

- Bei identi.ca habe ich versucht das XING-Prinzip analog anzuwenden und nur Leuten zu folgen, die ich getroffen habe oder mit denen sich auf anderen Kanälen schon eine Kommunikation ergeben hat. also nicht 'Bekannte' aber doch 'Kommunikationskontakte'.

- Bei Friendfeed bin ich den meisten bisher zurückgefolgt, es sei denn die Kanalinhalte scheinen mir für mich absolut uninteressant. bei lifestream.fm wollte ich an sich nach identi.ca-Modell auch wählerischer sein. Mal sehen. Eventuell muss ich uch bie Friendfeed noch Leute de-subskriberen, in deren feeds sich zu 90% last.fm-Lieder finden. Und ein Twit pro Woche. (Fragt sich eh, warum man jemand bei Twitter folgt, der seine Twits auch zu FF schickt.)

- Bei Brightkite habe ich bisher die meisten Leute in eiem Status gelassen, der ihnen nicht adressengenau sagt, wo ich bin. Wobei: wenn das nicht jeder wissen dürfte, würd ich die Adresse eh nicht hinschreiben.

- Bei Dopplr habe ich auch Leuten meinen Location geöffnet, von denen ich gern auch wüsste, wenn sie in der Nähe sind. also eher 'Netz-Promis'. Das hat den Effekt dass die Funktion 'Leute, die Sie vielelicht auch kennen' dort für mich ziemlich nutzlos ist ;) (Meine Wahllosigkeit bei Plaxo hat den selben Effekt.)

Ich sehe einen wesentlichen Unterscheid zwischen Streams (also Dinger wie Twitter u.a.die eher wie Blogs sind und keinen Reziprok-Effekt brauchen - d.h. ich muss nicht die Blogs der Leute lesen, die mein Blog lesen) und Social Networks, bei denen eine gewisse Symmetrie gegeben sein sollte, d.h. Leute sollten sich nur gegenseitig als Kontakt haben, wenn sie sich auch kennen.

Ein Netzwerk als Adressammlung ist an sich ohne den persönlichen Kontakt oder Ähnliches nutzlos. D.h. dass mich jemand als Kontakt will, nur weil ich der Moderator einer XING-Gruppe bin, in der er auch ist -- das ist sinnlos.

Wenn eine Kontaktaufnahme ganz klar Spamzwecken dient und ein Meldeknopf oder eine Blockfunktion vorhanden ist, nutze ich das auch. Und mache damit gute Erfahrungen.

Kurz gesagt: Je wahlloser man sein Netzwerk baut, desto weniger ist es wert.

Und die Glaskugel/ceterum censeo:

So wie heute Hyperlinks Google als Gradmesser der Relevanz von Inhalten dienen wird der Social Graph vom "nächsten Google" genutzt werden. Wir sollten ihn nicht verwässern oder zuspammen lassen.

Facebook Kommentare



Kommentare

  1. DEm kann ich nur voll und ganz zustimmen, Qualität statt Quantität ... that's it.

    Werner / z.Z. Kiew

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen