cc-Foto (some rights reserved) linkt auf Uhrheber.
Vor 6 Jahren war ich noch Lehrer. Damals habe ich mich intensiv mit der Berichterstattung zu Erfurt befasst. (Und stand am Tag nach Erfurt wieder vor meinen Schülern in Klasse 9, in der 80+% Egoshooter spielten. [die meisten Stunden/Tag übrigens das kleinste Mädchen, das jetzt Abi und ne Lehrstelle hat.] -> statistisch dürfte das also nicht signifikant sein: Wenn 80% Milch trinken ist es recht wahrscheinlich, dass ein Attentäter auch Milchtrinker ist.)
Jedenfalls hier das Suchlink zu den entsprechenden Artikeln hier.
Bzw direkt:
http://blog.oliver-gassner.de/plugin/tag/amok
und http://blog.oliver-gassner.de/plugin/tag/erfurt
Wenn man das liest, weiß man, wie wenig sich getan hat.
Noch immer ist die Bildung und Schule, Schulsozialarbeit und Schulpsychologie das Lieblingssparschwein der Nation.
Update:
Hier noch ein Link zu einem Kommentar von mir zu Mobbing an Schulen und den instituionellen Bedingungen von Schulpsychologie/Beratungslehererwesen - aus Anlass eines Mobbing-Suizids ("Ja, dann machs doch...") einer Schülerin in dem Ort an dem ich wohne. Mehrere Beratungslehrer haben mir für den Artikel gedankt (eine schrieb ne böse Mail, weil sie wohl was missverstand).
Ich hatte in meinem vorletzten Lehrerjahr einen Mobbingfall, bei dem wir Lehrer nur wussten, dass es eine Mädchengang war, die ein anderes Mädchen 'schriftlich' mobbten, aber trotz Schriftanalyse waren wir nie 100% sicher, wer es war. Erst als wir auch den Eltern sagten: "Wenn wir wissen, wer es war, verlässt diese Person dieses Gymi - und kein anderes Gymi MUSS ihn oder sie aufnehmen." Dann war Ruhe. Im letzten Lehrerjahr war dann Erfurt und der Suizid eines Referendars. Da waren wir natürlich auch besorgt, dass das Kreise ziehen könnte.
Update:
- Links und Ergänzungen
- Nein, ich weiß nicht, wie der Attentäter bei Kwick hieß. (Offenbar wird danach gegoogelt.)
Kommentare
Ein gutes Beispiel und da geb ich dir vollkommen Recht. Mal abgesehen von dem, was da gestern passiert ist. Aber Ego Shooter an sich sind für solche Taten keine Grundlage. Sie helfen sogar Stress abzubauen.
Egal, trotzdem ist es eine schlimme Tat. Ich wohn vom Ereignis keine 80 Kilometer entfernt. Da hab ich auch erst mal heftig schlucken müssen...
Oliver Gassner bloggt was zu Winnenden und mein Server hat plötzlich Land unter - Load zwischen 16 und 30. Das Ergebnis der Diskussion um Caches hat damals das Simplecache Plugin erzeugt. Das haben wir nun bei Oliver mal in die Pluginliste getan und das
Waffen gehören nicht in Wohnräume NUR in Vereinsräume.
LG
Es ist interessant zu sehen, wie sich 'schwierige' oder 'von Lehrern nicht gemochte' Leute entwickelt haben - meist gut.
Es ist erschreckend zu sehen wie manche 'Angepasste' heute noch bis zum Hals voller Aggressionen gegen manche Lehrer sind (die aus meiner heutigen Perspektive damals auch Opfer eine aggressiven und mobbingfördernden Schulleitung waren.)
Es ist interessant zu sehen, wer immer noch das selbe ***** ist, wie vor 25-30 Jahren.
Es ist erschreckend zu sehen, wie einige Gemobbte heute noch nicht 'in der Bahn' sind -- oder definitiv 'draußen'.
Es ist vollkommen unglaublich wie schnell sich eine Bindung 'erneuert' wenn man mal 7-9 Jahre lang im selben Raum saß.
Es ist nahezu unglaublich wie wichtig vielen das wiederherstellen dieser Bindungen ist.
Schule ist ein Lebensraum, wer sie behandelt wie eine Leistungserbringungsanstalt udn wie eine giganmtisceh Sorttiermaschine [Mir sagte ein unmittelbarerer Vorgesetzter/Fachabteiliungsleiter: "Herr Gassner, Ihre Aufgabe ist dafür zu sorgen, dass nicht jeder 5.Klässler der hier rein kommt mit einem Abitur wieder rausgeht." (sic! NICHT, *kotz*) Zitat Schulleiter: "Ich hab mir mal Ihre Zeugnisnotenlisten angesehen. Sie geben aber ARG wenige 5en."], wer als schulen so sihet, der verkennt ihre Rolle als Lebensraum und löst Aufgabenstellungen des Bildungssystems auf dem Rücken anderer Leute.
[Da ich mit ausbildung an insgesamt 5 schulen war ist das ausreicehnd anonymisiert ;) ]
Man sucht händeringend nach Antworten umd zu Verstehen wie es dazu kam, was der Auslöser war.
Viele Leute sagen das es die agressiven Computerspiele sind aber ist das der einsigeste Auslöser?
Ich hab dazu eine intressante Doku auf einer Seite gefunden.
http://www.dokustream.org/?p=52
Schaut euch das Video einfach mal an, ist echt intressant!
MFG
Nobert
Ich habe mich aus folgendem Grund nicht gewehrt: Ich war die Kleinste in der Klasse, die genau wusste: "Wenn ich eine Reaktion zeige, finden sie Spaß daran und machen weiter."
Die Lehrer haben mich für minderbemittelt gehalten und standen zum größten Teil auf Seiten der "lieben" Mitschüler, die ich bis heute gerne bis zur Bewußtlosigkeit prügeln möchte. Ich war hochbegabt und wurde in der Freizeit, also Abends, von meinem Vater verprügelt, musste trotz des vielen Geldes, das meine Familie hatte, die viel zu weiten Sachen meiner Schwester auftragen, meine jüngste Schwester war seit langem tot.
Möchte mir bitte EIN EINZIGER MENSCH sagen, wie man keinen beständigen HASS gegen Menschen entwickeln kann, wenn man zu viel gesehen hat. Ich werde bald dreißig Jahre alt und habe bereits als 17-jährige über mehr Erfahrung in Leid verfügt, als viele 80-jährige, die ich bis heute kennengelernt habe.
Niemals vergesse ich diese Zeit und die Schmerzen, die mir von dieser Gesellschaft zugefügt wurden.
Ich hoffe, daß sich mehr Kinder wehren gegen diese perverse Gewalt gegen hilflose Opfer!
Oder wie genau soll dieses "wehren" aussehen?
Ich hab sowohl in der grundschzule als auch in milderer Form in der Oberstufe (dazwischen interessanterweise nicht) "abgekriegt". Ich sehe mich nicht genötigt, einen Menschenhass zu entwickeln.
Eher einen Hass auf Leute, die "Probleme " übermäßig vereinfachen. Aber auch da ist 'Hass' nicht das treffende Wort.
Ein gutes Zureden hat meiner Erfahrung nach noch nie geholfen, da Schülern, die Mobben, keinerlei Konsequenzen drohen.
Auch sind Schulpsychologen mit Präventivmaßnahmen zur "Konfliktlösung" vollkommen auf dem Holzweg, da es Im Fall von Mobbing keinen Konflikt gibt. Das Opfer "streitet" sich nicht mit den Tätern. Im allgemeinen wird sich ein Opfer gesucht, daß nicht dazu in der Lage ist, sich zu wehren.
Es wird nicht wegen eines Konfliktes gemobbt, sondern weil man es kann und es den perversen Neigungen von Menschen entspricht. Wo möchte man denn da bitte psychologisch ansetzen?
Nur wenn mobbende Kinder Angst haben zu mobben, weil eine schlimme persönliche Konsequenz droht, werden sie damit aufhören.
NOT.
Und aus deinen Sätzen spricht zar Betroffenheit aber nicht undbedingt psychologisches Knowhow.
Wahrscheinlich wäre es sinnvoll, wenn du obige Denkansätze mit nem Profi besprichst anstatt hier.
Der erste Psychologe fühlte sich übrigens überfordert.
Ich bin im Abiturjahrgang 2000 gewesen. Und Sie? Kennen Sie die aktuellen Probleme aus Sicht eines Schülers?
Meine Lehrer kannten sie nicht. Sie haben nur dann seltsam geguckt, wenn ich mal wieder geweint habe. Und dann direkt an meine schlechten Noten appelliert, die vermutlich auslöser für mein Verhalten sein mussten.
Ich denke ich ahbe in der zeot EINIGES gesehen und auch vor 1984 einiges erlebt.
Wir hatten eine Mobbing-Gang an der Schule, die einige auf dem Kieker hatten - mich nur am Rande. ich lebte da schon längst in einer anderen Welt als dass mich das enger berührt hätte ;)
Aber einige haben da wohl massiv darunter gelitten was wohl bis zur Studienunfähigkeit führte.
Aber ggf. magst du das mit dem 'Wehren' noch etwas genauer beschreiben (wie in deiner Mail) ich glaube aktuell entsteht da ein falscher eindruck. Zumindest entstand er bei mir.
Mit Menschenrecht meine ich das erste Gesetz:"Die Würde des Menschen ist unanatastbar."
Dieses Gesetz wird an erster Stelle verletzt und hinterlässt auch den bleibendsten Eindruck.
Am besten wäre es natürlich, jenen Kindern helfen zu können, die gemobbt werden, indem man sie rhetorisch schult und ihnen den Zusammenhang zwischen dem hilflosen Verhalten (erröten, keine Antwort finden, etwas über sich geschehen lassen), durch das es leider diese Opferrolle erhält und dem Massenverhalten der anderen Kinder erklärt.
Ich halte es , wie ich bereits oben erwähnte, für den falschen Ansatz, der gesamten Klasse mit Psychologen Schulungen in Konfliktsituationen anzubieten, um das Problem Mobbing zu lösen, da kein Konflikt im Sinne einer Auseinandersetzung zwischen Tätern und Opfern vorliegt.
Mein persönliches Beispiel möchte ich hier lieber außen vor lassen, da es sich im Grunde um eine Banalität handelt und auch wenn ich die Namen der Beteiligten unerwähnt lasse, halte ich so eine spezielle Situation für eher unangebracht.
Noch:
Wenn ich so zurückdenken, wer Ausgangspunkt von so etwas war, dann ist natürlich auch zu fragen, welche 'Defekte' beim Täter da dahinterstehen.
Wir haben in einem Fall nicht die ganze Klasse 'gecoached' sondern eine kleine Auswahl von Schülern, darunter die Klassensprecher, diverse "Wortführer" aber auch die 'Verdächtigen', ohne dass wir benannt hätten, wer warum am Tisch sitzt. Inzwischen gibt es an Schulen ja Schüler-Mediatoren. Kenne eine, muss mal mit ihr reden...
Der Amoklauf von Winnenden ist nun etwas mehr als ein Jahr her und im März diesen Jahres hatte die Rektorin ihren Abgang angekündigt und sucht nun noch immer nach einem Nachfolger. Bisher hat sich noch keiner um die Stelle beworben und d...