Anzeigendienste für Blogs - Der Schnell-Test

Ich habe beschlossen, mir mal die heute Vormittag erwähnten Anzeigendienste für Blogger anzusehen.



* http://www.adbrite.com/mb/sellers.php und

http://www.adbrite.com/mb/learn_more.php [korrigiert]

** (danke, Thomas Gigold, ich hatte das "learn more"-Link übersehen): "Adbrite kassiert 25%, den Rest bekommt der Blogger; man kann Preise selbst festlegen, Einbindung per javascript/html, man stellt pro Website einen gewissen Platz zur Verfügung; dort kann Adbrite dann Textanzeigen veröffentlichen, Network-Anzeigen sind ebenfalls möglich. Außerdem kann man die Anzeigen vorher kontrollieren, bevor man sie freigibt. Man kann man bei Adbrite selbst bestimmen, ab welcher Summe man von ihnen ein Scheck bekommt. (Das minimiert Verluste durch Bankgebühren.).

** Fazit: Offenbar funktioniert adbrite ähnlich wie Blogads: Man legt Preise fest und kann Kunden annehmen oder ablehnen. Nur hat jenes den Vorteil, 'direkt' via Paypal zu vergüten.



* http://www.blogads.com/publisher_html

** Man hat Kontrolle über die Anzeige, die an für eine bestimmte Zeit oder als Sponsorenanzeige akzeptiert.

** Offenbar keine klickbasierte Abrechnung.

** Durchschnittlich kann man 50$ verdienen, bisher kamen auch schon Deals für 5000$ zustande. (Das kompensiert dann rund 100 Blogger, die null nada nichts einnehmen.)

** Man kann sich zusammentun (z.B. regionale Blogs bieten gemeinsamen Anzeigenraum für regionale Interessenten).

** Man legt die Preise und auch den „Akquisetext“ selbst fest.

** Technik: Javascript.

** Bezahlung: Paypal. Kreditkartengebühren 3,7% + Blogads-Provision: 20%. Von 100$ bleiben 77,04$. Keinerlei andere Gebühren: Wer nix verkauft zahlt auch nix. Fair.

** Kommentar: Informativ. Klingt gut. Auf Blogger zugeschnitten. Ausprobieren. (Empfehlung des Bloggers ;-) s.u. )



* http://burstmedia.com/release/join/join.asp

** Behauptet auf Blogger zugeschnitten zu sein.

** Anzeigenkunden sind große Contentanbieter, Händler, Dienstleister oder Agenturen. (Ist Konflikt mit Bloginhalten möglich?) Man hat aber eine Kontrolle welche Kampagnen auf der eigenen Website wie lange laufen - und ob.

** Was genau heißt: "Everyone starts out on a non-exclusive, month-to-month rate, and may maintain that rate indefinitely."? Jedenfalls scheinen Dritte die Preise zu bestimmen und es bleibt leicht unklar ob "time/space" (ein bisschen klingt es danach), "view" oder "click" bezahlt wird.

** Es gibt ein geschlossenes 'Publisher Forum', wo Anbieter sich austauschen können.

** Keine Kosten.

** Man muss, so ich das recht verstehe, 5000 Klicks im Monat durchwuchten. (Bei einer guten Klickrate von 1% pro Gast (View) wären das 16.000 Views, die man am Tag braucht. Das ist eine Masse.)

** Bezahlwege und Provisionen blieben unklar.

** Fazit: Weiß ich genug? Weiß ich, ob ich genug Klicks kriege? Naaaja.



* http://crispads.com/

** Viele Infos gleich auf der Titelseite. Lob.

** Speziell für Blogger

** Text-Anzeigen IN den Blogeinträgen selbst. Man kann die Anzeigen gezielt in einzelne Einträge platzieren – also z.B. nur eine Anzeige am Tag schalten.

** Die Anzeige landet auch im RSS-Feed.

** Klick-Deal (ist riskanter)

** Nur 5% Provision, prima.

** Geld kommt monatlich via PayPal (wenn's mehr sind als 5$)

** Testcode auf der Titelseite(!) um zu gucken, wie es aussehen wird. (Gute Idee.)

** Aber leider nur für englische Sites - bisher. (Danke, Martin.)

** Fazit: Klingt gut, da denkt jemand mit und lässt einem auch nicht lange nach den Infos suchen, die man haben will. Nur ob man Kunden ausblenden kann, erfährt man nicht. So man Anzeigen im RSS-Feed und mitten zwischen seinen englischen Postings gut findet: Testen.



* http://www.kanoodle.com/about/brightads.cool

** Ähnlich wie Adsense

** Man bekommt 50% ab (Adsense verrät ja weniger was der Kunde zahlt und wofür er was zahlt.)

** Geld kommt via Paypal.

** Nur englische Sites. Meeep. You lose. - Kann natürlich bei den anderen auch sein, dass man rausfliegt. Denn fast jeder Anbieter überprüft die Sites. - Blogads wohl nicht. Was bei ihnen auch sinnvoll scheint.

** Man kann keine Anzeigen ausfiltern. Unschön!

** Kein Problem wenn man auch andere Anzeigenangebote auf dem Site hat. (Google schränkt ein!)

** Es gibt auch eine RSS- und eine Popup-Version parallel zur Sidebar-Version - und man kann alle drei benutzen.

** Offenbar hat man aber keine Kontrolle darüber, was man verlangen will.

** Fazit: Die mangelnde Kontrolle über die Werbekunden scheint mir ein KO-Kriterium für Blogger.



* http://pheedo.com/publishers/

** Anzeigenschaltung im Inhalt und im RSS-Feed möglich.

** Zusätzliche Promotion des eigenen Blogs, indem man Anzeigen auf anderen Blogs schaltet und die Anzeigen anderer Blogs bei sich Einblendet (Ad Exchange - gab's doch mal in D, hat nicht funktioniert, oder?)

** Kontrolle, welche Anzeigen geschaltet werden.

** Auch das Statistik-Reporting passiert via RSS. (Auch für die Kunden.)

** Targeting von RSS-Ads nach Aggregator. (Gute Idee!)

** Infrastruktur (für RSS?) ist gehostet. D.h. man hat (sagt Pheedo) keinen Traffic und keine Überlast-Probleme. Man kann's auch selbst hosten, muss dann aber auf manche Statistiken verzichten.

** Es gibt zwar keine Traffic-Untergrenzen, aber es sind maximal PG-13-Inhalte erwünscht. (Also Inhalte, die zwar allen Altersgruppen zugänglich sein können, bei denen aber elterliche Aufsicht oder Begleitung geraten erscheint.) D.h. eventuell ist man schnell wieder aus dem Programm draußen.

** Ha: http://pheedo.com/publishers/simpleads/exchange.html deutet an, dass A-List-Blogger ihre Besucher über Traffictausch kriegen. Das wäre in seiner Unbedarftheit fast ein Killkriterium. - Immerhin sind die Blogs der Lieblingsfeinde, pardonnez, der konkurrierenden Marktteilnehmer, auch dabei ausblendbar.

** Wie die Bezahlung funktioniert, ist aus den offen zugänglichen Seiten nicht ersichtlich.

** Fazit: Wirkt interessant, scheint aber an manchen Punkten fragwürdig. Wenn man Traffictausch eine gute Idee findet, ist das wahrscheinlich der Service der Wahl. Wenn.



"Google Adsense" und "Overture Content Match" lassen wir mal aus der Beurteilung raus, über die ist genug geschrieben worden.



Wunsch: Google möge optional auch per Paypal und etwas transparenter abrechnen. - Und ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, ob in den Google-Ads neben diesem Artikel interessante andere Dienste auftauchen...

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Insgesamt:



Um beurteilen zu können, was die Dienste taugen, müsste man wahrscheinlich jedes ein Vierteljahr lang parallel auf 10 trafficreichen Testblogs fahren. Ob Content in anderen Sprachen als Englisch überhaupt in Frage kommt, lassen die meisten Dienste offen.



Müsste ich mich entscheiden, so würde ich wahrscheinlich Blogads nutzen und (so das geht) den ersten Satz Anzeigen an Freunde verschenken. Blogads rechnet durchsichtig per PayPal ab, überlässt die Preisgestaltung den Bloggern und redet ihnen nicht in ihre Inhalte rein.



Ergänzung, Danke an: Martin Röll



* Google Adsense (das hier 'eigentlich' nicht Thema war) bietet jetzt Schecks in Euro oder Überweisung direkt aufs Konto (beta), das macht es ähnlich attraktiv wie Paypal - wobei man sehen muss, ob Gebühren anfallen und wer sie dann trägt.


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Kommentare

  1. REPLY:
    Also Google-Ads verbietet ja, dass man sagt, wieviel man kriegt und wieviele klicken. Deshalb verrat ich das hier auch nicht.



    Aber sagen wir mal hypothetisch, dass 1% der Besucher, die auf eine thematisch passende Text-Ad klicken, schon SEHR gut wären. (Das ist explizit nicht mein Klick-Through ;) )



    Es klicken auch um so mehr je 'monothematischer' Deine Seiten sind. D.h. wenn es nur um deinen Oldie VW-Käfer geht und dazu passende Textads liegen: prima.



    So, und was etwa pro Klick rausspringt variiert. Google-Adsense-Nutzer (explizit: nicht ich ;) ) berichten von 15-50 US-Cent pro Klick.



    Also: 1000 Pageviews gäben MAX. 10 Klicks und die bringen zwischen 1,50 und 5 US-Dollar. Für nen Dollar-Scheck knöpfen einem manche Banken 20 EUR ab. Meine Bank ist massiv günstiger. "Ganz günstig" wird es, wenn Du n Devisenkonto mit 5000 US-Dollar drauf hast.



    Was ich damit schaffe: Ich hoste 5000 Webseiten (Seiten!) und Google Adsense bezahlt in etwa die Providerrechnung. (OK, mein einer Provider ist etwas teurer ;) )



    Deswegen ist ja Blogads interessant. Du hast entweder keine Anzeige auf deeiner seite (bzw nur eine dafür, dass man Anziegen kaufen kann) oder Du nebekommst, was Du verlangst. D.h. wenn es einem 100 EUR wert ist, bei Dir auf der Seite einen Monat lang ne Ad zu haben: Schön für dich. Und Du kriegst das Geld auf dein Kreditkartenkonto gebucht bzw. kannst damit online Kram kaufen.

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