Disclosure vs. Disclaimer

Ich stelle grade fest, dass sich eine seltsame Benutzung des Wortes 'Disclaimer' in Business-Blogs durchsetzt.



Online-Kommunikationstechnisch war ein Disclaimer mal ein Signaturschnipsel, in dem drin stand, dass die Meinung, die oben in der E-Mail wiedergegeben wird, nicht die der Firma oder Uni (ja, so alt ist das) ist, von deren Account die Mail kommt, sondern lediglich die des Schreibenden.



Im Sinne von 'I do not claim to speak for the company I am working for.'



Disclaimer bei Blogs machen dann Sinn, wenn sie sagen 'Jeder weiß zwar, dass ich bei der Firma xy bin, aber wenn ich was sage, ist das meine Ansicht und nicht deren. Evhead hatte irgendwann so was in seinem Blog, als er für Google arbeitete.



Aber: 'Disclaimer, xy ist ein Kunde von mir.' (Kann übrigens sein, dass ich so was auch geschrieben habe.) unter einzelnen Blogpostings, in den man die Kunden lobend (*g*) erwähnt, ist wenig sinnvoll. Denn was dis-claimt man da? Nix.



Man könnte eher schreiben: XY ist ein Kunde von mir, aber was ich grade schreibe ist auf meinem Mist gewachsen.



Was man ja meint ist: "Ich lege offen, dass ich von xy Geld kriege, also wundert euch nicht, wenn ich hier nicht rumschimpfe."



Ich versuch mir anzugewöhnen so was wie:



"(Info: xy steht in der und der Geschäftsbeziehung mit mir.)"



zu schreiben, ohne gleich jedes spendierte Bierchen aufzulisten ;-).

Sebastian did a video on this:




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Kommentare

OliverG hat gesagt…
REPLY:
wobei ich, obwohl ich den anti-anglizismen-trend mancher nicht ganz teile [nicht nur weil ich anglist bin, sondern auch weil ich mal linguistik studiert hab] doch gelegentlich einfach zum klassischen fremdwort tendiere ;)



ggf. reicht ja auch ein "...,der mein kunde ist,..."