- English version at: http://typo.twoday.net/stories/931987/ - you can also find an English description of the design in the flickr set hipster folders -
Nachdem ich 'Getting Things Done' von David Allen zuerst als Tape im Auto gehört habe, bin ich gerade dabei es auch noch zu lesen (, was ich empfehle).
Dabei fragte ich michh immer mal wieder, wie man an die Mappen kommt, die er erwähnt und erinnerte mich an einen Chat mit Ralf Graf, in dem er beklagte, es gäbe in Deutschland keine "Manila folder". Zudem erwähnte Allen, man solle kein Altpapier für Notizen aufheben.
Eines Morgens im Bett habe ich dann überlegt, ob ich aus den ganzen einseitig (oft versehentlich) bedruckten Blättern, dei ich als Schmierpapier aufhebe, nicht Mappen machen könnte.
Das erste Design bestand aus zwei A4-Blättern und wurde mit Klebefilm zusammengehalten. Das war umständlich und nicht stabil genug.
Das nun im Flickr-Set hipster folders beschriebene Modell ist das Modell 3 (oder 5) aus der Baureihe '3 Blätter und 3 Heftklammern'.
Dort ist die Bastelei auf Englisch beschrieben.
Schritt für Schritt hier auch auf deutsch:
Man braucht:
- drei Blätter A4, mindestens zwei der Blätter sollten nur einseitig bedruckt sein.
- 2 Hände
- 1 Tacker mit Klammern
- unter einer Minute Zeit pro Mappe
0)
Man nehme zunächst zwei A4 Blätter. Mindestens eine Blattseite eines der Blätter sollte unbedruckt sein.
1)
Auf A5 falten mit der breiten, offenen Seite nach oben. Dies wird die Basis der Mappe und gibt der Sache Stehvermögen.
2)
Das dritte Blatt wird längs mit der unbedruckten Seite nach außen gefaltet. Öffnung nach links.
3)-4)
Die drei Blätter werden zu einem L zusammengeschoben, so, dass die Laschen des 'langen' Blattes innerhalb der beiden Laschen der jeweiligen 'Querblätter' zu liegen kommen. (Auf diese Weise hat man weder außen noch innen einen Fledder-Punkt, an dem das schmale Blatt zerreißen kann. Das Querblatt ist nicht so gefährdet.)
Diese beiden Bilder dienen lediglich der Illustration, wie die drei Blätter ineinander geschoben sind. Wenn man es das erste Mal so gemacht hat, kann man das später eleganter hinkriegen.
5) +6)
So, jetzt haben wir ein L. Und brauchen etwas Stabilität.
Die bekommen wir durch zwei Heftklammern im inneren Winkel des L - vorne und hinten.
7)
Und durch eine Klammer rechts außen - mit der wir versuchen alle drei Schichten zu durchtackern.
8)+ 9) Damit man nun beim Einschieben von Papier nicht zwischen die Schichten des unteren Blocks gerät, knickt man die Ecken des L-Querbalkens oben etwas ein. Etwa in 1/3 der Balkenhöhe. Das verhindert auch das Fleddern dieser Kante.
Schöne glatte Kanten mit den Fingernägeln machen:
10)
Fertich.
Schwer zu sagen aber: Für Linkshänder ist es wahrscheinlich zweckmäßig, die Mappe 'andersrum' zu bauen. (Bitte Feedback ;) )
Ich hab gerade auch eine Variante gebaut, die unten rechts noch geschlossen ist. An der muss aber noch gearbeitet werden.
Meine Überlegungen waren:
* Ich will nicht soviel Papier wegwerfen.
* Ich möchte auf den Mappen auch rumschreiben können, mit egal was. (Also nicht nur mit Bleistift.)
* Sie sollen billig sein. Damit man keine Hemmungen hat, schnell eine anzulegen.
* Wenn ich keine da habe, will ich schnell eine basteln können. (Notfalls halt mit 'neuem' Papier.)
* Das Material sollte in jedem Büro vorhanden sein.
* Es muss fix gehen, so ein Ding zu machen. ich hab noch nicht gestoppt, das mach ich jetzt mal. ... Naja, 45 Sekunden. Ich war aber auch schon schneller. Vor allem wenn man 5 oder 10 Mappen auf einmal macht wird man recht fix.
Am Rande:
Ich mache Mappen oft, wenn der Rechner bootet, wenn ich auf etwas warte, wenn ich weiß, dass ich in zwei Minuten weg muss. Also zu einer Zeit, wo ich eh nix anderes mache. Und ich mache eventuell auch schnell eine, wenn ich was ablegen muss und eben ne Mappe brauche. Derweil kann ich schon über die 'Next Action' für das abzulegende Projekt nachdenken.
Ich hab mir gleich eine Stehbox reserviert, in die ich die leeren Mappen reintue. Dann seh ich auch, ob ich wieder welche machen muss. Und wenn ich Papiernester aufräume kommen größere Mengen einseitig bedrucktes Papier gleich auf den 'Mappenpapierstapel'.
An dieser Stelle noch einen Dank an Ralf Graf von das-netzbuch.de der mir heute Vormittag als Versuchskaninchen für das Design im Chat zur Verfügung stand. Seine positive Rückmeldung hat mich motiviert, das Design so schon online zu stellen und der Verbesserungsvorschläge zu harren, die die Netzgemeinde so auftischt.
Also: Feedback willkommen.
Kommentare
Hm. Jetzt nicht mehr anonym. Zwischenablage...
Ich habe den Eindruck, dass das Buch und das Hörbuch ziemlich 1:1 sind, eventuell fehlen im Hörbuch einge Exkurse. Und alle Zitate am Buchrand.
Wenn man nicht beim ersten Lesen gleich implementiert, muss man wohl eh mehrfach lesen. Ich lese jetzt bestimmte Sachen, die ich beim Hörbuch (beim Autofahren) glaub ich nicht mitgekriegt habe.
Ich denke es ist schlauer, wenn man das Ding langsam liest und versucht, das eine oder andere 'en pasant' umzusetzen und zu optimieren. wobei man aufpassen muss, dass dei gtd-orga nicht zum neuen Arbeitsbereich wird ;)