Herr Präsident, Sie haben dem amerikanischen Volk nicht die Wahrheit gesagt

- via Ghettoworld v5 -

"Herr Präsident, Sie haben dem amerikanischen Volk nicht die Wahrheit gesagt!"

Brief des amerikanischen Bürgers Robert M. Bowman* an Präsident Bush:

"Herr Präsident, Sie haben dem amerikanischen Volk nicht die Wahrheit gesagt, warum wir die Zielscheibe des Terrorismus sind. Sie sagten, wir seien die Zielscheibe, weil wir für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte in der Welt stehen. So ein Unsinn! Wir sind das Ziel der Terroristen, weil wir auf der Welt für Diktatur, Sklaverei und menschliche Ausbeutung stehen. Wir sind die Zielscheibe der Terroristen, weil man uns hasst. Und man hasst uns, weil unsere Regierung verabscheuenswürdige Dinge getan hat. (... -> weiter)


*Dr. Robert Bowman leitete alle "Star Wars"-Programme unter Präsident Ford und Präsident Carter. Er flog 101 Kampfeinsätze in Vietnam. Er schrieb seine Doktorarbeit in Aeronautik und Nukleartechnologie bei Caltech. Er ist Präsident des Instituts für Weltraum- und Sicherheitsstudien und Vorsitzender Erzbischof der Vereinigten Katholischen Kirche.

In wie vielen Ländern auf der Welt haben wir vom Volk gewählte Führer abgesetzt und sie durch militärische Marionettendiktatoren ersetzt, die bereit waren, ihr eigenes Volk an amerikanische multinationale Konzerne zu verkaufen?

Wir machten das im Iran, als wir Mossadegh absetzten, weil er die Ölindustrie verstaatlichen wollte. Wir ersetzten ihn durch den Schah, und wir bildeten seine verhasste Savak-Nationalgarde aus, bewaffneten und bezahlten sie, so dass sie dann das iranische Volk versklavte und schikanierte. All dies, um die finanziellen Interessen unserer Ölgesellschaften zu sichern. Ist es da verwunderlich, dass es Menschen im Iran gibt, die uns hassen?

Wir machten dasselbe in Chile, als wir Allende absetzten, der vom Volk demokratisch gewählt worden war, um den Sozialismus einzuführen. Wir ersetzten ihn durch General Pinochet, einen brutalen, rechtsgerichteten Militärdiktator. Chile hat sich davon bis heute nicht erholt.

Wir taten dies in Vietnam, als wir im Süden demokratische Wahlen vereitelten, die das Land unter Ho Chi Minh vereinigt hätten. Wir ersetzten ihn durch eine ganze Reihe ineffizienter Marionettengauner, die uns aufforderten, in ihr Land zu kommen und ihr Volk abzuschlachten - was wir auch taten. (Ich flog 101 Kampfeinsätze in diesem Krieg.)

Wir machten dasselbe im Irak, wo wir eine Viertelmillion Zivilisten umbrachten in einem misslungenen Versuch, Saddam Hussein zu stürzen, und wo wir seitdem mit unseren Sanktionen noch eine weitere Million Menschen umgebracht haben. Ungefähr die Hälfte dieser unschuldigen Opfer sind Kinder unter fünf Jahren gewesen. Und natürlich, wie oft haben wir das in Nicaragua getan und in all den anderen «Bananenrepubliken» Lateinamerikas? Immer wieder haben wir Volksführer gestürzt, die wollten, dass der Reichtum des Bodens mit den Menschen geteilt wird, die ihn bearbeiten.

Wir ersetzten sie durch mörderische Tyrannen, die ihr eigenes Volk verraten und kontrollieren würden, damit der Reichtum des Landes von Domino Sugar, der United Fruit Company, Folgers und Chiquita Banana herausgeholt wird.

In einem Land nach dem anderen hat unsere Regierung die Demokratie vereitelt, die Freiheit erstickt und die Menschenrechte mit Füssen getreten. Das ist der Grund, warum wir überall auf der Welt verhasst sind. Und das ist auch der Grund, warum wir Zielscheibe der Terroristen sind. Die Menschen in Kanada geniessen mehr Demokratie, mehr Freiheit und mehr Menschenrechte als wir. Und genauso tun es die Menschen in Schweden und in Norwegen. Oder haben Sie schon einmal davon gehört, dass eine kanadische Botschaft bombardiert wurde? Oder eine norwegische Botschaft? Oder eine schwedische? Nein.

Wir werden nicht deshalb gehasst, weil wir Demokratie, Freiheit und Menschenrechte anwenden. Wir werden gehasst, weil unsere Regierung diese Dinge den Menschen in Ländern der dritten Welt vorenthält, deren Bodenschätze von unseren multinationalen Konzerne begehrt werden. Und der von uns gesäte Hass fällt nun auf uns zurück und verfolgt uns in Form des Terrorismus - und zukünftig auch in Form des nuklearen Terrorismus.

Anstatt unsere Söhne und Töchter überallhin zu schicken, um Araber umzubringen, damit die Ölgesellschaften das Öl verkaufen können, müssten wir sie eigentlich dorthin schicken, um die Infrastruktur aufzubauen, sauberes Wasser zur Verfügung zu stellen und hungernde Kinder zu ernähren.

Anstatt danach zu streben, der Herrscher über die Welt zu sein, müssten wir ein verantwortungsbewusstes Mitglied der Familie der Nationen werden. Anstatt Hunderttausende von Soldaten auf dem ganzen Erdball zu stationieren, damit sie die finanziellen Interessen unserer multinationalen Konzerne beschützen, müssten wir sie nach Hause bringen und unser Friedenskorps ausbauen.

Anstatt Terroristen- und Todesschwadronen auf Folter- und Mordtechniken zu trainieren, müssten wir die School of the Americas schliessen -egal, welchen Namen sie benutzen- (Armeeschule in Ford Benning, Georgia, in der jährlich Hunderte von Soldaten aus Lateinamerika ausgebildet werden; nachwei

Facebook Kommentare



Kommentare