Wer bestimmt, was 'top' ist - und wie?

In Musik Charts 2.0 schreibt Sevenload CEO Ibo Evsan über Fragen der Validität und erzeugung von 'Charts'.
Ich habe das dort mal kommentiert, willte das aber auch hier mal noch 'aufheben', da ich mir eher aus der Netz-Perspektive ein paar Gedanken zusammengesammelt habe, die gerade ohnehin in meinem Kopf kreisen:

Hi, wirklich eine spannende Sache, so einem Musikwirtschaftsdino beim Sterben zuzusehen. Und wir we4rden noch andere dicke Kanäle sterben sehen.
Ich würd mal etwas unsortierte Beobachtungen aus der 'anderen Perspektive', also aus dem Netz und der Netzkultur heraus anbieten.

* Seth Godin erklärt in "Spreading the Ideavirus" (Pflichtlektüre), dass die Contentproduzenten nicht mehr mit dem Verkaufen von Content verdienen sondern mit (dem was heute) Side-Deals (sind): Präsenz z.B.. (Man schaue dazu auch aufmerksam 'Shut up and Sing' von den Dixie Chicks, was sie zu Radioplay, Medienpräsenz, Plattenverkäufen und Liveauftritten sagen.

* Manche Experten sagen ja: Musik wird gratis sein (oder so billig, dass es aufs selbe rauskommt) [Update: Link nachgetragen]
* Der 'Schwanz' des Long Tail, wird immer 'dicker' (wie man es ja auch bei der dt. Blogosphäre beobachten kann). D.h. die Zahl der Stars (sagen wir, die eine relevante Zeit lang "Cash Cow" sind) nimmt ab.

* Die Frage des 'Mixes' einer 'Bewertung' stellt sich bei Musikbusiness wie z.B. bei Blogrankings (weil die Leute in der Tat irgend eine Orientierung wollen, die ist zwar vor allem aber eben nicht NUR für das Marketing da).

* Über 'Bewertung' von 'Content/Aufmerksamkeit' denk ich grad auch nach. An sich geht es ja darum: *** Was wollen die Leute? *** Das 'wollen' kann ein 'Empfehlen' sein (2.0), ein Kaufen, ein Hören, ein Taggen, ein Reden über, ein Verschenken, ein ...

* Was, wenn *** ich *** bestimme, wonach meine Hits 'bepunktet' sind? Was hören / empfehlen / kaufen meine Bekannten? Worüber reden sie? (Und wo?) etc. Was wenn ICH bestimme, wonach das in welchem Mischungsverhältnis gewichtet ist?

* Stowe Boyd sagte was Interessantes: Nutzerverhalten (=Kommunikationsverhalten im weitesten Sinne) 'beobachten' und die gesammelten Ergebnisse wieder 'nutzergerichtet' zur Verfügung stellen. Das ist das Google-Prinzip.

* "3.0" wäre eben nun: dem Nutzer NOCH mehr Kontrolle darüber geben, wie sein Ranking generiert wird. Diese Kontrolle kann bewusst oder (wie bei Pandora) implizit sein.

Na, so weit mal vor dem 2. Kaffee ;)

#cebit #recovery


[Update: Link zu Spreeblick nachgetragen]

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