Weblog: Eigener Server oder Hostingplattform?

tl;dr:
a) Selbsthosting ist nicht notwendig
b) Ich empfehle bei Nichtselbsthosting Blogger (mit eigener Sub/Domain)

Wir müssen mal reden.

Es wird immer wieder gesagt, ein 'Self Hosted Blog' sei so viel toller als eines bei Wordpress.com oder Blogger.com.

Das ist doch Mumpitz. Hoch drei.

In beiden Fällen liegt mein Weblog auf einem Server, der nicht in MEINEM Keller steht.
IN beiden Fällen dreht der Provider den Saft ab, wenn der Staatsanwalt klopft (oder übergibt Daten oder wasimmer). (Aber ich möcht mal sehen, wie die Polizei ein Google Datencenter ausräumt ;) )

Im Gegenteil: Wordpress und Google garantieren eher, dass auch größerer Traffic ohne extra Kosten abgewickelt wird. (Google eher als Wordpress).
Bei Google=Blogger.com sind einige Services, die bei Wordpress kosten (Subdomain etc.), Wordpress-Themes sind oft massiv eingeschränkt (Videoeinbindungen, Iframes etc.).

Hypothese: Und wenn man mal von Spiegel oder CNN verlinkt wird: das Blogger.com-Blog wird es am ehesten aushalten.

Bekannte berichten, dass das selfhosted Wordpress null Googletraffic zog, kaum war es (unter der selben Domain, kostenlos) zu Blogger.com umgezogen träufelte der Googletraffic. Surprise?

Ein selfhosted Wordpress kostet, nach Expertenangaben, bis zu 400 EUR/Jahr für Technik. Klar, das isses wert, aber nicht jeder will oder kann so ein Budget auf Verdacht auflegen.

Ja, ich empfehle manchen meiner Kunden 'Selfhosted' Blogs, dann, wenn es zu ihrem Business passt und das Budget da ist. Ich empfehle aber auch oft blogger.com unter eigener Domain, weil es den Aufwand und den Support massiv verschlankt.

In allen Fällen nämlich, ist eine eleganter Export machbar. (Probleme gibt es nur bei Gruppenblogs, da führt am Selfhosting bzw wordpress.com kaum ein Weg vorbei.)

Ich bin für niedrige Einstiegs-Schwellen und je nach Geschmack Wordpress oder eben (eher) Blogger.com.

Und jetzt haut mich ;)

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Kommentare

Dentaku hat gesagt…
Für Anfänger mag das alles stimmen, aber ich habe doch gern ein wenig mehr Kontrolle über den Server.
Das fängt bei Pluginversionen an, geht über Automatisierung mit echtem UNIX-cron und endet noch nicht bei ordentlichem Backup. Außerdem gehört zur eigenen Domain sowieso ein bisschen mehr als nur ein Webserver, denn facebook ist zwar nicht das WWW, aber das WWW ist nicht das Internet.
Michaela hat gesagt…
Ich denke das du mit deinen Argumenten recht hast. Es gibt aber neben Wordpress und Blogger noch Tumblr und Posterous und .... noch einige mehr, darunter sogar deutsche Anbieter. Allerdings muß man sich bei manchen Plattformen auch immer wieder die Frage stellen, wie überlebensfähig sind sie? Blogger und Wordpress machen mir immer noch den Anschein, am überlebensfähigsten zu sein. Posterous scheint, nach der Übernahme durch Twitter eher langsam zu sterben. Bei Blogger ist noch nicht ganz klar, wie Google diesen Dienst in seine zukünftige Landschaft einbauen wird, aber es sieht wohl eher so aus, als ob es noch für eine ganze Weile so bestehen wird, wie wir es gewohnt sind.
Michaela hat gesagt…
Ich denke das du mit deinen Argumenten recht hast. Es gibt aber neben Wordpress und Blogger noch Tumblr und Posterous und .... noch einige mehr, darunter sogar deutsche Anbieter. Allerdings muß man sich bei manchen Plattformen auch immer wieder die Frage stellen, wie überlebensfähig sind sie? Blogger und Wordpress machen mir immer noch den Anschein, am überlebensfähigsten zu sein. Posterous scheint, nach der Übernahme durch Twitter eher langsam zu sterben. Bei Blogger ist noch nicht ganz klar, wie Google diesen Dienst in seine zukünftige Landschaft einbauen wird, aber es sieht wohl eher so aus, als ob es noch für eine ganze Weile so bestehen wird, wie wir es gewohnt sind.
Ute Klingelhöfer hat gesagt…
Welches System der Einzelne bevorzugt, soll wirklich jeder für sich selbst entscheiden. Ich bin damals von blogger direkt auf self-hosted WordPress gewechselt, weil ich selbst mehr mit der Technik rumspielen wollte, als blogger das erlaubt. Als Leser und Kommentator in anderen Blogs bevorzuge ich ebenso WordPress - Blogger.com ist oft down und hängt sich auch gerne mal auf, wenn ich von iOS aus darauf zugreife und die Kommentarfeldchen ausfüllen möchte. Was das Ranking bei Google angeht, hab ich mit WordPress keine schlechteren Erfahrungen gemacht, als ich sie von blogger kenne. Mich würde allerdings noch interessieren, wie jemand auf die 400 Euro/Jahr an Ausgaben für ein self-hosted WordPress kommt? Ich brauche doch bloß einen Server und eine Domain - das ist doch für 60 Euro/Jahr drin. Oder hab ich in dieser engen Kalkulation einen Posten vergessen (die Zeit, die für die Pflege draufgeht, mal ignoriert)?
Oliver hat gesagt…
Dentaku, hast du schon mal versucht einen Nichttechniker in Pluginwartung und Serverwartung zu schulen? Als ich könnte es nicht und wollte meine Kudnen (die ja a) arbeten b) bloggen sollen) damit belasten. das hat nix mit 'Anfänger' zu tun sondern mit 'Nichttechie'.
Inzwschen hab ICH ja schon ne techie, der sie um die Innereien kümmert. Und ich weiß sogar,w as ich ihm sagen muss (meist). ein 'Normalkunde' wüsste das nicht. oder ein Nichttech-Normalo. der will wenn überhaupt: Bloggen und nicht über Plugins nachdenken. (Plugins sind eh überbewertet ;) )
Oliver hat gesagt…
Also ich gehe wirklich nicht davon aus, Dass Gopogle Blogger.com einstellt, da müsste schon viel passieren. Und ein Datenexport geht an sich immer ...
Oliver hat gesagt…
Die 400+ EUR sind das Angebot von jemand, der sich um Technik und Security kümmert. (Also PLugins aktualisieren etc, jaja, das kann man selbst, WENN man nen Kopf dafür hat. Ich hab ne weile Wordpresse auch selbst installiert und hab irgendwann beschlossen, keinen Kopf dafür zu haben ;) ) Es geht da nicht um Hosting, Design oder Beratung. Und KEINER meiner Kunden will "mit Technik spielen" (jedenfalls nicht im Blog) die haben ALLE zu arbeiten ;)
Stefan Waidele hat gesagt…
Wer das Blog hostet ist eigentlich zweitrangig.

Aber die eigene Domain ist grundlegend wichtig, denn nur damit kann ich jederzeit den Hoster wechseln.
Jan Theofel hat gesagt…
Sorry Oliver, aber deine Argumente sind Scheinargumente die einer wirklichen Prüfung nicht standhalten oder sich dabei sogar ins Gegenteil verkehren. Das ist zumindest meine Sichtweise der Dinge und die habe ich hier sehr ausführlich erklärt:
http://www.theofel.de/archives/2013/02/bloggercomwordpresscom-fuer-professionellen-einsatz.html
Jens A. Heim hat gesagt…
Hallo Oliver,
so sehe ich das auch. Obwohl ich auch Jans Argumenten etwas abgewinnen kann. Solange man nicht die Zeit/Lust/Kompetenz hat, sich darum auch wirklich (im Sinne von WIRKLICH) zu kümmern, ist ein .wordpress.com oder .blogger.com Blog sicher die bessere Wahl.

Wenn die Ansprüche steigen und das Bloggen professioneller wird, mag die Überlegung eine andere sein. Aber für 90% aller Blogs und Blogger ist die einfachere und unkomplizierte Variante sicher die beste Wahl.
Und dann mit eigener Domain, das passt dan schon :)

Sonnige Grüße
Jens
Oliver hat gesagt…
Yep, logisch. Wobei ich die Zahl auf 99,9% erhöhen würde ;) Die Anzahl der Leute, die sowas selbst ordentlich managen können (UND die Zeit dafür haben UND dafür nicht übern bezahlt sind) ist massiv eingeschränkt.

Wir haben gestren bei nem Corporate-Kunden auch erst mal ein 'Spielblog' auf Blogger angelegt, weil bei den Prozessen in größeren Firmen es einfach zu lange dauert so was 'ordentlich' zu machen und weil man schon mal üben kann ;)
Oliver hat gesagt…
Also was ich nachvollziehen kann ist der 'Copyright Takedown' (und der nicht angeführte Partriot Act), das nehme ich zurück. Und natürlich kann man bei Wordpress mit mehr Plugins spielen und an mehr Schrauben drehen.

Die Frage ist, wann und wo das wirklich notwendig ist, was SEOplugins und andere Dinge WIRKLICH bringen in Relation zum Aufwand.

Und es gibt halt Leute, die bestimmte Beträge "on top" wirklich nicht aufbringen können, dürfen oder gar wollen.

Fakt ist, es gibt erfolgreiche UND professionelle Blogs auf Plattformen. Z.B. läuft Lumma,da (offenbar) als Paid-Wordpress und Der Haltungsturner (IIRC, ja ich lag richtig, habs überprüft) als Blogger.com mit eigener Domain. Und von denen gibt es VIELE. es gibt auch einige Netzveteranen mit 'großen Namen' aus den USA mit großen Namen auf Blogger.com.

Ich könnte mir vorstellen, dass sich weder Luebue noch Nico das Etikett 'unprofessionell' anhaften lassen würden ;)

Ich bin ja NICHT gegen gehostete Wordpresse. Ich hab das erst gestern wieder nem Kunden empfohlen. Aber es ist eben nicht so, dass man NUR selbstgehostet vernünftig Bloggen kann. (Ich rede von vernünftig und erfolgreich, ich DENKE es geht auch professionell, aber ... ;) )
Dennis hat gesagt…
Hatte selbst einen Blogger.com, WordPress.org und nun einen selbstgehosteten WordPress.com Blog. Als kostenlose Lösung hatte mir Blogger.com auch eher zugesagt als WordPress.org. Meiner Ansicht nach ist ein kostenloser WordPress Blog zu eingeschränkt und möchte man das ändern muss man Geld in die Hand nehmen. Dann wiederrum hoste ich aber lieber selbst einen WordPress.com Blog und habe alle Möglichkeiten. Und mal Hand aufs Herz,400€ erscheinen mir in "herkömmlichen" Fällen etwas übertrieben.
Oliver hat gesagt…
400 EUR ist nicht für das Hosting. Sondern dafür, dass sich jemand komplett um die Technik (nicht Design, spam putzen o.ä.) kümmert
also
- Softwareaktualisierung
- Plugin Aktualisierung
- Backups
- Sicherheitsthemen
etc.

D.h. grob für "Jahreswartung". Ob man das nun für billig, teuer, eine marginale Ausgabe hält oder keine, ist offenbar individuell stark verschieden, wie Diskussionen auch an anderen Stelle zeigen.
Dennis hat gesagt…
Ok, dann macht das Ganze auch wieder Sinn ;)

Gruß