Gynny.de: Wohltätiges Shoppen

Oliver Gassner: Hallo, könnt ihr euch bitte jeweils kurz vorstellen?
Christian Thomas: mein Name ist Christian Thomas, ich bin Co-Founder und Geschäftsführer bei gynny
Torsten Schreiber: Mein Name ist Torsten Schreiber, ich bin bei gynny für Social Media und Crowdfundingprojekte zuständig.
Oliver Gassner: Was genau ist Gynny?
Christian Thomas: gynny ist eine crowdfunding plattform, die jedem ermöglicht ein Projekt einzustellen, dass sich via Affiliate Provisionen finanziert
Torsten Schreiber: Ergänzend ist zu sagen, daß es sich dabei nicht (nur) um gemeinnützige oder wohltätige Projekte (Charity) handeln muss, sondern jeder kann auf diesem Weg seinen eigenen Konsum nutzen um an die Affiliateprovisionen zu gelangen, um so z.B. eine Kaffeemaschine, einen neuen Computer oder ähnliches zu refinanzieren
Oliver Gassner: Crowd-Irgendwas ist ja gerade voll im Trend. Wie genau ist Gynny hier einzuordnen?
Christian Thomas: der USP von gynny ist, dass wir uns nicht auf eine spezielles Thema wie etwa Charitys, Vereine etc. festgelegt haben, sondern eine Plattform für "jedermann" sind. Wir gehen davon aus, dass sich der Trend weiterhin fortsetzt. Zumal bei diesem Konzept, die Projekte quasi nebenbei finanziert werden.
Torsten Schreiber: Crowd-"Irgendwas" ist ein gesellschaftlicher Trend und hat viel mit dem Thema Shareconomy zu tun. Kolloberatives Handeln als Gegentrend zur Ohnmacht der politischen Systeme fördert diese Entwicklung auch nachhaltig
Oliver Gassner: Ist "weniger Fokus" da wirklich die Lösung? Oder wäre ein "erst Fokus, dann verbreitern" vielleicht besser?
Torsten Schreiber: Nun das ist eine Frage der Perspektive. Gynny hat Focus, nämlich auf einen Bereich, an dem der normale Onlineshopper nicht partizpieren kann, nämlich die Affiliate Provisionen die in Werbung fließen... und an die der Kunde jetzt -dank gynny- partizipiert
Oliver Gassner: Was ich meine ist: Ist es nicht einfacher, jemand zu gewinnen -rein kommunikativ-, wenn er sieht: "Oh, dieses Angebit ist GENAU für mich?"
Torsten Schreiber: Nun das übernimmt bei gynny der Projektersteller durch eine direkte Ansprache seines Friends & Family-Netzwerkes, Gynny ist eher das Werkzeug
Oliver Gassner: Da Gynny eine Onlineplattform ist, bietet sich ja Online-Marketing zur Verbreitung an. wie sieht der Mix aus und welche Rolle spielt das Social Web in diesem Mix?
Christian Thomas: das Social Web spielt eine sehr bedeutende Rolle ohne die es unserer Meinung nach nicht nachhaltig funktionieren wird. Die Kommunikation mit den Projektinitiatoren ist ein wesentlicher Bestandteil für den Erfolg
Oliver Gassner: Wie gheht ihr konkret vor? Blog? Facebook? Twitter? Gebt ih den Projektinitiatoren konkrete Tipps an die Hand?
Torsten Schreiber: Wir haben für die Projektinitiatoren eine facebook-Gruppe (Community), dort unterstützen wir die Projekte
Torsten Schreiber: Die Kommunikation mit den Unterstützern machen wir über unsere Fansite www.facebook.com/gynny.de. Projektinhaber können uns zudem Bilder und Infos schicken, die wir dann redaktionell verarbeiten über facebook
Oliver Gassner: Reden wir mal über Geld ;) Wie sieht das konkret aus. Wie viel Umsatz muss ich machen, was kommt von Affilinet und was bliebt bei Gynny?
Christian Thomas: die Provisionen der verschiedenen Affiliate Partner - Zanox, Affilinet und Amazon variieren von 1% bis zu 30%. Die Aufteilung ist wie folgt: 80% der Provisonen gehen an das jeweilige Projekt, 20% verbleiben bei gynny
Oliver Gassner: Wie sieht da eine Beispielrechnung aus? Also einfach an einem konkreten Projekt?
Torsten Schreiber: Also ich hab neulich bei Zalando eingekauft, Pulli und Schuhe für 300 Euro und konnte 20 Euro für ein Projekt investieren.
Christian Thomas: jemand kauft über gynny z.B. bei Otto für 100€ ein. Wir erhalten konkret bei diesem Beispiel 6% Provsion, sprich 6€. Davon gehen 4,80€ an das Projekt und 1,20€ verbleiben bei uns.
Oliver Gassner: Wenn ich jetzt, sagen wir einen Verein über Affilinet finanzieren will: warum sollte ich das nicht direkt machen? Denn bei Gynny muss ich ja nochmal zusätzlich was abgeben. Außerdem bin ich ja dort in Konkurrenz mit x anderen Initiativen, die auch was von den Shoppingprovisionen ab haben wollen, d.h. ggf, verliere ich den Spender an Brot für die Welt oder Oma Müller, die ein iPad haben will?
Oliver Gassner: Nun, ich kann ja frü den Verein ein Affiliatekonto anlegen. Überweisen müsst ihr das Geld ja auch. Eine Vereinsseite oder eine Facebpookseite habe ich auch. Und wenn einer mal bei Gynny ist (also ein 'Spender'), wird er ja möglicherweise zu einem anderen Projekt abgelenkt, oder? Oder ist das ausgeschlossen?
Michael Grimme: Wenn ich ein Verein oder Privatperson bin, brauche ich doch erst mal eine eine Website um überhaupt die Möglichkeit zu haben, Provisionen aus online Einkäufen zu generieren? Und als Projektmitglied habe ich eine direkte Bindung an den Projektzweck, bin loyal. Warum sollte ich da abwandern? Aber klar, ich unterstütze auch mehrere Projekte

Oliver Gassner: Eine Weile war es ja "in", so etwas wie Gynny gleich und ausschließlich als Facebook-App zu machen. War das eine Option?
Michael Grimme: Nicht als ausschließlichen Ansatz. Als Ergänzung ist es sicher eine Option.
Oliver Gassner: Als vorletztes nochmal ein paar Zahlen: Wie groß ist die Userbase und wie stark soll und kann sie wachsen? Wie viele Käufe wickelt Gynny im Monat ab?
Michael Grimme: Wir haben mit Stand heute 1.463 registrierte Nutzer bei insgesamt 210 Projekten. Wir sehen enormes Wachstumspotential nicht nur in D auch international. Der Mehrwert, den gynny liefert ist doch für alle interessant: wer sagt nein zu Geldern, die durch mein alltägliches online shopping quasi nebenbei generiert werden ohne das das für mich Mehrkosten verursacht, mir aber hilft mein Projektvorhaben zu finanzieren? Und Verwendungszwecke für Geld (= Projekte) - daran besteht auf absehbare Zeit kein Mangel...;)
Michael Grimme: Die von gynny vermittelten Warenkörbe wachsen monatlich. Aktuell liegen wir bei 50.000 Euro/Monat
Oliver Gassner: Wie sehen die nächsten Gynny-Meilensteine aus? Was kommt an Features?
Michael Grimme: Ganz wichtig sind für uns die Browser Addons, die den User in die Lage versetzen sein "gynny"-shopping machen zu können, ohne hierfür erst auf unsere Seite zu gehen. Diese Funktion wird gerade verbessert (Usability) und wird unseren Nutzern bis Mitte April zur Verfügung stehen. In etwas weitere Ferne liegt die Absicht, unseren Nutzer auch einen Preisvergleich integriert in das Addon anzubieten. Aber damit rechnen wir nicht vor Ende 2013.
Weitere Themen auf unserer Liste:
- Videointegration für die Projektvorstellung
- Verbesserung der Messanger-Funktionen (Kommunikation unter den Nutzern auf gynny.de)
Oliver Gassner: Ein integrierter Preisvergleich ist eien gute Idee. Installieren 'Normalos' wirklich solche Add-ons? Wie ist da die Erfahrung?
Michael Grimme: Wenn's wirklich einfach ist, auf jeden Fall ja. Da liegt aber eben auch oft die Krux: Es ist eben oft nicht so einfach wie man sich das wünschen würde. Wir haben für gynny einen der aus meiner Sicht besten CTOs, der sich eben dieses Themas annimmt und der vor allen Dingen, Funktionalitäten aus Sicht des Nutzers betrachtet und eben entsprechend entwickelt. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber die Realität sieht eben oft nicht danach aus...
Oliver Gassner: Danke für das Interview ;)
Christian Thomas: Auch ich bedanke mich recht herzlich für das Interview und wünsche noch einen erfolgreichen Tag.
Michael Grimme: Tschüss und danke!

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