Offener Brief an Karl-Heinz Land, “neuland digital vision & transformation” und changegestalten.de

Status 30.6.16:
Der Eventname wurde geändert, die "Form" Barcamp wird aber noch mehrmals undifferenziert im Eventtext verwendet. Noch nicht optimal - aber für Tag 1 schon ganz gut.
Dass von Seiten der Veranstalter immer noch ein verständnisloser Ton angeschlagen wird und die hier Unterzeichnenden für interne Kommunikations-Fails verantwortlich gemacht werden (whut?), ist das eine, dass im Kritikumfeld von Geschäftsschädigung (latent also Anwaltsdrohung), Sippenhaft (Nazi-Vokabel) und ISS- (gemeint ist wohl IS-)Methoden die Rede ist, zeigt, dass man ... ach, ich finde kein nicht justitiables Ende dieses Satzes.

Ich lege Wert auf die Feststellungen:
- Wir haben einem "Netzwerkpartner" des Events bereits Ende Mai undsere Bitte unterbreitet.
- Es ist nicht unser Job, komplexe LTD-Verflechtungen zwischen X Leuten zu entwirren, es muss reichen, das einem Beteiligten zu sagen und er sagt es dem, der es wissen muss.
- Offene Briefe brauchen keine ladungsfähigen Zustelladressen.
- Wir haben eine Bitte geäußert, weil wir gar nichts anderes können, wir haben nicht "gedroht", nur andeutet, dass wir nicht schell aufgeben. Wir haben niemand beschimpft, zu keinem Boykott aufgerufen, keine niedrigen Preise gefordert, niemandes Kompetenz angezweifelt. wenn wir überhaupt etwas unterstellt haben, dann Gewinnabsichten, und das dürfte nur schwer ehrenrührig sein.
- Was wir getan haben, war, nachdem wir persönlich online und öffentlich interagiert hatten, das Einzige, was wir tun konnten. Man kann von uns auch nicht erwarten, alle vermutlich Beteiligten aus irgendwelchen Firmen- und Kooperationskonstruktionen abzutelefonieren, bis wir auf jemand stoßen, der uns nicht verspottet.
- Wir wollten Verständnis herstellen, das ist uns bisher wohl noch nicht gelungen. Ich werde heute noch mal mit einem "Vermittler am Rande" telefonieren.

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Background:
“Barcamp” und die Barcamp-Flare (das Wifi-Flammenlogo) sind eine “Community Mark”. siehe: http://factoryjoe.com/blog/2006/01/14/the-case-for-community-marks/ und https://factoryjoe.com/2006/05/29/why-barcamp-is-a-community-mark/ und zusammenfassend:


Das bedeutet grob gesagt: Es ist eine Marke, die nicht von Anwälten vor Gerichten verteidigt wird, sondern von ihren Nutzern, von der Barcamp-Community in der Öffentlichkeit; das ist, was wir hier tun.


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Offener Brief an Karl-Heinz Land, “neuland digital vision & transformation” und changegestalten.de


Guten Tag,

Sie veranstalten im November 2016 ein “Digital Barcamp 2016” für “Unternehmer und Führungskräfte”. Wir sind der Ansicht, dass es sich bei Ihrer Veranstaltung, wie Sie selbst sagen – um einenMix aus Barcamp und „klassischer“ Konferenz handelt und – wie Sie auch selbst sagen – eben formal nicht um ein „reines Barcamp“”.
Diese Erkenntnis finden wir lobenswert.
Diese Erkenntnis hat auch Konsequenzen:


Nämlich:
Bitte nennen Sie Ihr Event dann auch nicht “Barcamp” (“Camp” alleine ist OK und sie können gerne auch erwähnen, dass es “Elemente der Open-Space- und Barcamp-Methodik einsetzt”.)


Sie fügen so der Idee der Barcamps erheblichen Schaden zu und verwirren sowohl “klassische” Barcampbesucher als auch Ihre Kunden.


Klassische Barcamps beruhen auf der Idee des freien Zugangs, sie müssen nicht per se kostenlos sein, Beträge zur Unkostendeckung gelten in der Community als akzeptiert. Ihre Preise zwischen 725 und rund 1500 EUR/Person hingegen dienen ganz offensichtlich ausschließlich der Zielgruppenselektion und sind von klaren Gewinnabsichten getragen.


Sie wurden in den letzten Wochen eindringlich auf diese Probleme hingewiesen und es wurde Ihnen der Charakter der Community Mark erklärt. Sie haben zum Ausdruck gebracht, dass Ihnen das gleichgültig ist.


Uns aber nicht.


  • Bitte entfernen Sie zeitnah den Begriff “Barcamp” aus Ihrem Eventtitel.
  • Bitte entfernen Sie zeitnah weitere Erwähnungen des Begriffs “Barcamp” (mit oben erwähnter Ausnahme, wenn Sie mögen) aus Texten, die dieses Event charakterisieren oder bewerben.


Wir behalten uns weiter kommunikative Schritte vor, wie auch eine Ausweitung der Kommunikation in die globale Barcamp-Community.


Zeigen Sie Respekt vor eine globalen Bewegung der Kollaboration und des “Wissen-Teilens”!


Es grüßen die Barcamporganisator*innen


Franz Patzig, Barcamp Köln, München, Frankfurt, Hamburg, Shanghai, Beijing (seit 2006)
Oliver Gassner, Barcamp Bodensee, seit 2008.
Nicole Ebber, Barcamp Köln (2007-2008), Barcamp Berlin (2008)
Frank Feldmann, Barcamp Berlin (2007), CommunityCamp, seit 2008
Jan Kus, Barcamp Köln (2006-2007), Webmontag Köln seit 2009
Nils Hitze, BarCamp München (2008-2009), GameCamp München (2009-2011), CloudCamp München (2010)
Andreas Pilz, Barcamp Nürnberg (2010-2016)
Alexander Graf, Barcamp Hamburg (2007-2011)
Nicole Y. Jodeleit, BarCamp Hannover 2008 + 2011 (Orga), Besuch unzähliger BC
Gunnar Sohn, StreamCamp Köln/München (2013/2014), leidenschaftlicher Barcamper


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