Bescheidener Vorschlag zum Russland-Gas-Öl-Kohle-Problem

Situation:

Während die EU und viele andere Länder Russland sanktionieren und viele russische Banken von der  SWIFT-Kommunikation abgekoppelt sind, werden Gas und ÖL (und Kohle?) wohl noch importiert. Nicht nur von der EU, sondern auch von den USA.

Von der Politik verlautet, man bemühe sich um Ersatzlieferungen und Hochfahren der erneuerbaren Energien und wolle sich langfristig unabhängig von russischen Lieferungen machen. Das ist sinnvoll.

Ein sofortiger Importstopp, heißt es auch, würde zu massiven Preiserhöhungen führen und sozialen Unfrieden stiften oder gar Stromausfälle erzeugen. Das wirkt ebenfalls nachvollziehbar und kommt also nicht infrage.

Hier spielen offenbar zusätzliche technische Erwägungen eine Rolle, da man Pipelines nicht so abdrehen kann wie einen Wasserhahn und Ölquellen auch nicht.

Vorschläge:

Was aber wäre mit folgenden 2 Modellen:

1) Wir reduzieren das Volumen der importieren Energiestoffmengen täglich um 1% oder 0,5% vom aktuellen Stand. Wie der Mix hiervon aussieht,  kann man offen lassen,  so kann man ggf. technische Gegebenheiten berücksichtigen.

2) Wir reduzieren stattdessen den Preis, den wir über die noch offenen Bankkanäle  überweisen, täglich um die 1% oder 0,5%. Die andere Seite muss dann entscheiden,  ob sie zu diesem Preis noch weiter liefert.

Kompensation:

Obige Modelle berücksichtigen auch, dass die Heizperiode mittelfristig endet und die Gastvorräte für den Rest des Winters reichen, d.h. eine Kompensation muss erst bis zum nächsten Winter bzw. in 100-200 Tagen erfolgen. (Dies,  soweit es die Nordhalbkugel betrifft.)

Das jeweils eingesparte Geld fließt auf ein Konto, das zum Ankauf von Alternativenergiestoffen dient und in die Finanzierung eines europaweite oder gar weltweiten "Energie-Hackathon". Dessen Ziele wären noch zu definieren, sollten sich aber in der Spannbreite zwischen Einsparung von fossiler Energie und der schnellen Gewinnung von Alternativquellen aus "Erneuerbaren" bewegen. Hier wäre zu Priorisieren: Schnelligkeit vor Nachhaltigkeit vor Perfektion. Nachhaltigkeit ist hier nicht auf CO2 gedacht, sondern auf die Frage: Hilft uns die Lösung jetzt schnell oder langfristig-nachhaltig. Schnelligkeit, wie gesagt, wäre primär.

Ebenfalls  kann das Konto eingesetzt werden, um steigende Energiepreise abzupuffern und durch Senkung von Mehrwertsteuer zu steuern. Bei der Verstromung der oben genannten Stoffe könnte man steuern, indem man grünen Strom (sofern genügend vorhanden, sonst bringt das nix) mehrwertsteuerfrei stellt.

Der europäische oder globale Hackathon wäre als fortlaufendes Projekt zu betrachten, mit Zielen auszustatten und mit Projektmanagementkapazitäten und Produktionskapazitäten auszustatten, sodass sowohl das Managen der Hackenden als auch die Umsetzung von Projekten und die konkrete Einspeisung in Strom- oder Materialflüsse und ggf. auch die Kompensation/Beteiligung/Kontrolle der Erfindenden über die und für die Ergebnisse gewahrt bleibt. Auch hier wäre aufgrund des Zeitrahmens agile Schnelligkeit vor komplexen Verwaltungsstrukturen zu setzen.

Agile Teams, Austausch in Open-Space-Formaten u.ä.können hier eine zentrale Rolle spielen.

So obige Ideen wer umsetzen will:  Ich helfe gern mit, gebe sie aber auch frei nach CC-BY.

Photo by Zbynek Burival on Unsplash



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