Die Zwei-Schubladen-Methode - aufgeräumt in Sekunden

Die Zwei-Schubladen-Methode - aufgeräumt in Sekunden

Na, hattest du dir vorgenommen, aufzuräumen?

Hat’s schon geklappt?


David Allen, der Erfinder der "Getting Things Done"-Methodologie hat hier einen schönen Spruch parat: „When in doubt (what to do): clean a drawer.“ Also: „Du bist im Zweifel, was du machen kannst? Räum eine Schublade auf.“

Das sagt sich ja auch leichter als es getan ist, man nimmt etwas in die Hand und denkt: „Das hab ich ewig nicht benutzt, aber ich brauch es sicher bald.“


Hier setzt die „Zwei-Schubladen-Methode“ an.

An sich funktioniert sie auch mit Kleiderschränken (oder Schrankabteilen, mit Stiftablagen, mit allem möglichen.


Nehmen wir beispielhaft zwei Schubladen in einem Schreibtisch.


Meist sind sie ja noch nicht so vollgestopft, dass sie randvoll wären. Sind beide ziemlich voll, benutze den Tipp „Dubletten puffern“ unten.

Jetzt räumen wir einfach ALLES aus Schublade 1 (ich nehme in der Regel die obere, leichter zugänglichere) in Schublade 2. Die 1 können wir jetzt auch auswischen.

Eventuell achten wir noch darauf, dass man die obere Schublade gut wieder einräumen kann, also separate Abteilungen für Stifte oder Klammern oder Kaugummis hat.


Das ist erst einmal alles, was du tun musst:

  • Eventuell Dubletten aus S1 und S2 ins Lager

  • Alles aus S1 in S2

  • S1 auswischen


Eine Sache von Minuten. Eventuell sogar Sekunden.


Wenn wir nun etwas brauchen, schauen wir, ob es in der oberen Schublade ist, wenn nicht, holen wir es aus der unteren und legen es nach Gebrauch in die obere Schublade zurück.

Dabei halten wir uns an das Gummibandprinzip.
Siehe unten.


Dann setzen wir uns einen Termin, je nach Schubladeninhalt ein, zwei Monate, ein halbes Jahr.

An diesem Termin kommt alles aus Schublade 2 „ins Lager“. Bei mir ist das ein Fach im Schrank mit beschrifteten Schuhkartons, auf denen Dinge stehen wie „Audio“, „USB alt“ oder „für Seminare“. (Die sollte man dann einmal im Jahr durchsehen.)

Gleichzeitig kann man hier Schublade 1 nochmal auf Dubletten durchsehen.

Schublade 2 kann man nun entweder erneut mit den Inhalten von Schublade 1 befüllen und der Prozess beginnt von vorn. Oder, wenn Schublade 1 noch super übersichtlich ist, kommt ein neues Schubladenpaar dran.


Das geht auch keine halbe Stunde.


Ist sehr viel Unordnung oder sind sehr viele Schubladen sehr voll, kann man gleichzeitig mehrere Paare so behandeln. Zudem kann man die Frequenz auch auf bis zu zwei Wochen senken. Da könnte nur dann recht vieles im Lager landen, was man doch nicht SO selten braucht. Z.B. bei mir: ein Lineal.


Dubletten puffern:

Wenn zwei Schubladen in eine zu räumen sind und beide sind zu voll, hilft es eventuell „Doubletten“ wegzuräumen. Man hat also einen „Pufferkarton“, in den man doppelt vorhanden Dinge wegräumen kann. - Das ist wertvoll für die von uns, die ungern was wegwerfen.

Da sind drei Bleistifte? Einer oder besser zwei kommen in den Pufferkarton „Schreibtisch“.
Da sind fünf Kugelschreiber? Drei bis vier in den Pufferkarton, der ins Lager kommt.

Und so weiter.


Gummibandprinzip:

Man stellt sich einfach vor, jeder Gegenstand ist mit einem Gummiband mit dem Ort verbunden, an dem er „wohnt“. Alles für den Postversand ist im Postkarton. Alle Stifte in der Stiftablage. Die Schere ist immer… wo noch mal?

Liegt ein Gegenstand rum, zieht das „mentale Gummiband“ ihn automatisch „nach Hause“.


Ich freu mich auf Fotos der leeren oder aufgeräumten Schubladen.

Was ist dein Aufräumtipp?


Bonustipp:
Immer, wenn du eine Sache von unten nach oben räumst und es oben unübersichtlich wird: Räume zwei Sachen von oben nach unten - so lange, bis es oben übersichtlich ist.

Kommentare

  1. Zwei Fragen dazu:

    1. Was ist »brauchen«? Wie definiert sich das? Ist es eine rein intuitive/subjektive/spontane Entscheidung, ob man etwas »braucht«? Oder gibt es da objektive Kriterien

    2. Was passiert mit dem »Lager«? Bleibt das für die Erben zum Entsorgen oder behandelt Allen erst in Band 2, wie man sich damit noch länger beschäftigen kann?

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    1. 1) Naja, wenn es ein Locher ist und ich was lochen will, brauche ich ihn. Oder nen Bleistift oder ne Büroklammer oder ... Man kann jetzt natürlich fragen: was wenn du XYZ nicht hättest, aber in dem Fall hab ich es ja.

      2) Also das beschriebene Konzept ist so nicht von allen sondern nur von ihm inspiriert und an sich braucht man nur das GTD Buch. es gibt andere, je nach dem wo man sich tiefer einarbeiten will.
      Allen würde wahrscheinlich sagen: Do you have a project or goal referrinmg to the storage? If not it is fine where it is.
      D.h. wenn ich jetzt sagen würde: ich brauch mehr freie Schubladen (siehe 1) ;) ), DANN würde das 'Lager' angesehen und man würde überlegen, was man damit macht. Ansonsten ist eine 'Kiste mit Zeug zu denen ich grad keine Next Action/Projekt habe' sozusagen 'systemneutral', wenn sie nicht irgendwie stört, wo sie ist.

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