Ein Beitrag zur Blogparade “Der Moment, in dem ich erkannte, wie wichtig Pausen, Erholung und Abschalten für meinen Erfolg sind!”
https://www.burnout-und-stress-vermeiden.de/post/blogparade-erfolg-erholung-pausen-abschalten
Erfahrung an der Belastungsgrenze – Wie ich lernte, auf meinen Körper zu hören
nein, ich glaube nicht, dass ich schon mal einen Burnout hatte – aber ich war definitiv an einem Punkt, an dem es sich so anfühlte, als wäre ich kurz davor. Und das kam so:
Irgendwann wurde ich gefragt, ob ich einen Lehrauftrag an der Hochschule der Medien in Stuttgart übernehmen wolle – für das Fach Kreatives Schreiben im Marketingstudium. Da ich das Thema immer schon mit Leidenschaft verfolgt habe, sagte ich zu. Nach einigen Absprachen war klar: Ich würde alle zwei Wochen samstags unterrichten.
Also fuhr ich alle zwei Wochen morgens in rund ein, zwei Stunden nach Stuttgart, hielt jeweils vor und nach dem Mittagessen eine Unterrichtseinheit à zwei oder drei Stunden und machte mich dann wieder auf den Heimweg. Anfangs war das gut machbar – energietechnisch kein Problem.
Das änderte sich allerdings, als ich einen der Termine verschieben musste – ich glaube, es war wegen eines Barcamps. Dadurch ergab sich eine Konstellation, in der ich an drei aufeinanderfolgenden Samstagen unterrichtete. Also eigentlich fünf Samstage hintereinander unterwegs war - und den Barcampsonntag obendrauf. Und das war wohl zu viel.
Hinzu kam, dass die Pausengestaltung alles andere als erholsam war. Es gab vor Ort kaum eine Möglichkeit, sich entspannt zurückzuziehen. Stattdessen ging man zu einem kleinen Supermarkt auf dem Campus, kaufte sich irgendwelchen Junk-Food (ja, mein Fehler) – und aß es dann in einer Art Zwischenraum, der kaum als Mittagspause zu bezeichnen war.
Nach dieser Phase stellte ich fest, dass ich mich innerlich vollkommen leer fühlte. Es war, als hätte mir jemand die Batterie herausgenommen – wie bei einem Spielzeug, das plötzlich einfach stehen bleibt. Besonders in meinem Bauch- und Brustbereich spürte ich eine Leere, eine Art schwarzes Loch, in dem meine Energie verschwand.
Im darauffolgenden Semester zog ich Konsequenzen: Ich organisierte den Unterricht so, dass ich nur noch alle drei Wochen vor Ort sein musste. Das Stundenvolumen passten trotzdem problemlos in das Semester – mit jetzt genügend zeitlichem Puffer.
Rückblickend war das eine wichtige Erkenntnis: Ein einzelner Ruhetag pro Woche reicht mir nicht aus. Auf Dauer rebelliert mein Körper. Ich hatte zwar keine Schlafprobleme, keine Konzentrationsstörungen, aber die Leere nach diesem Fünf-Wochen-Ritt war spürbar. Zumal meine normalen Arbeitstage als Selbständiger auch nicht immer nach acht Stunden endeten.
Das bedeutete nicht, dass ich an Wochenenden grundsätzlich nicht arbeitete – oft saß ich samstags oder sonntags einen halben Tag am Schreibtisch, wenn es keine anderen Pläne gab. Aber heute gelingt es mir immer öfter, an einem Wochenende weder am Samstag noch am Sonntag mein Arbeitszimmer zu betreten. Natürlich beantworte ich mal eine Nachricht am Handy oder erledige Kleinigkeiten – aber ich verspüre nicht mehr den inneren Druck, ständig produktiv sein zu müssen.
Diese Erfahrung, nah an der Grenze zur Überlastung, hat mir geholfen, besser auf meinen Körper zu achten und erste Signale ernst zu nehmen. Es bringt eben nichts, sich mit Superfood oder Koffein über die Erschöpfung hinwegzutäuschen.
Kommentare