Impressum im persönlichen XING-Profil

Beiträge zu XING hier im Weblog. Update: XING hat das Impressum nun an eine sichtbarere Stelle (oben rechts im Profil) bewegt, so dass sich (eventuell ;) ) der unten beschriebene "Overkill" erübrigt. Zudem findet sich hier ein Artikel von Thomas Schwenke (Rechtsanwalt), dem sicher mehr zu trauen ist, als dem Zeug was ich so schreibe ;)
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Frage: 
Viele haben ein Impressum im XING-Profil, und mein Arbeitgeber hat mir dringend geraten, schnellstmöglich das Firmenimpressum einzufügen, weil sonst Abmahnungen drohen. Ich nutze XING zwar beruflich, und das auch intensiv, aber bin ich nicht dennoch als Privatmensch dort? Bin ich eventuell plötzlich nicht mehr als Privatmensch in XING, wenn ich ein Impressum habe? Ist genau das vieleicht gut? Kann ich wirklich in Teufels Küche kommen, wenn ich kein Impressum liste? 

Vorauszuschicken ist: Ich bin kein Jurist und folgende Ausführungen stellen meine Ansicht dar und keine Rechtsberatung. Rechtsberatung machen Anwälte. Die fragt man, wenn man es sicher wissen will.

Antwort:
Uff, Das ist schon kitzlig, wenn Juristen sich da äußern, denn die haben ja grad eins reingekriegt, weil sie es 'falsch' gemacht haben.

Erstmal:
Deine Privatperson und deine Firmenrolle lassen sich online schwer trennen. Das funzt weder bei Promis noch bei Normalos.

Als XING-Trainer sagen wir: Macht ein Impressum, entweder Firma, oder privat (dann eben mit Postadresse bzw ladungsfähiger Adresse, Telefon etc.).

Juristen sagen: Als Angestellte(r) brauchste an sich keins. Update: Nutzt man aber das XING-Profil zugunsten des Arbeitgebers: doch wieder. (Aber: welches?)

Problem: WENN du ein Firmenimpressum angibst oder auf eins verlinkst wird ja damit die Firma verantwortlich für alles, was du machst UND an sich müssten sie im Impressum vermerken, dass es AUCH für dich gilt. Auf dem Weg lauert der Wahnsinn.
Hier würde ich bei der Firma zurückfragen,  wie sie das zu handhaben gedenken. Es könnte ja sonst jeder einfach kreuz und quer auf irgendwelche Firmenimpressi linken bzw. sie im Text übernhemen und online böse Dinge verbreiten und die Firmen wären dann schon verantwortlich.

D.h. ich würde folgendes tun:
- sowohl im XING Impressum untenstehenden Text einbauen
- als auch eine Webpage machen mit dem untenstehenden Text machen
- verlinkt via Profilspruch UND Portfolioseite (z.B. ein öffentliches Google Doc reicht)

 Dort jeweils hinschreiben:
"Ich bin Mitarbeiterin der XY AG (ggf. das Firmenimpressum oder Link direkt darauf), dies ist mein persönliches Profil und keine Firmenpräsenz. Alle hier geäußerten Meinungen und Fakten sind meine persönliche Meinung und persönlicher Informationsstand, keine offizielle Äußerung oder Information meiner Firma und werden ohne jede Gewähr gegeben."
Und dann ein "persönliches Impressum" d.h. incl. Telefon (Handynummern rufen nach meiner Erfahrung nur wenige an) und ladungsfähige Postadresse (Postfach gilt nicht, lese ich).
Ggf. einen Impressumsgenerator verwenden. (einfach googeln, ich hatte mal einen verlinkt, der hatte mich gebeten das Link zu entfernen....).
Angaben zu Anwalts-, Handwerks- Handelsregister und UmsatzsteuerIDs sind für Angestellte ohne Nebenerwerb wohl unnötig und stünden ja dann im Firmenimpressum. Sollte man sonst einen lizenzpflichtigen Beruf ausüben... Anwalt fragen ;)

Auf eise Art ist ein Firmenimpressum überall vom Profil aus mit zwei Klicks erreichbar.

An sich müssten Firmen, so ihre Angestellten Firmenimpressi verlinken, bzw in ihre Profile übernehmen, sich jetzt Prozesse ausdenken
a) wie sie sicherstellen, dass immer aktuelle Angaben verlinkt bzw übernommen sind
b) wie sie sicherstellen, dass beim Ausscheidenden Mitarbeitern diese Infos zeitnah und vollständig entfernt werden
c) wie sie sicherstellen, dass kein Dritter solche Angaben (vollständig oder bruchstückhaft) in sein Profil schreibt.

tl;dr
Wir lernen: Dieser Impressumsmist ist igitt.

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